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  Die größte Erwartung, die der DJJV Bundestrainer Roland Köhler bei dieser Europameisterschaft an die Oldenburgerin Verena Rücker bei dieser Europameisterschaft hatte, war das Erreichen der niedrigeren Gewichtsklasse (-63 kg) sowie das Austesten dieser neuen Herausforderung, um sich in der potentiellen World Games Klasse auszuprobieren.

Die erste Aufgabe meisterte Rücker ohne Probleme: Mit 62,7 kg wog sie sich in diese neue Gewichtsklasse ein, nachdem sie dafür mehr als 10 kg in den letzten 8 Monaten abgenommen hatte.

Der erste Kampf verlief jedoch weniger einfach. Die polnische Sandra Pniak, die als Braungurt normalerweise in einer höheren Leistungsklasse als Rücker trainiert, war die erste Gegnerin. Nach einem knappen Endstand von 0:0 nach 6 Minuten legte der polnische Trainer einen Einspruch ein, wegen einer angeblich fehlenden Punktevergabe. Diesem Einspruch wurde fälschlicherweise stattgegeben, wodurch Rücker durch diese fehlerhafte Kampfrichterentscheidung ihren Einstiegskampf 2:0 abgeben musste und in die Trostrunde ruschte.

Die neue Gewichtsklasse war die stärkste besetzte Frauenklassen (12 Wettkämpfer) auf diesem Turnier und so war dies nicht weniger leicht, als sich in der Hauptrunde durchzukämpfen.

Im nächsten Kampf stand der Oldenburgerin eine Kämpferin aus dem Gastgeberland bevor. Es war ein starker Kampf gegen Claudia Patricia Telcian, die trotz angesetzten Armhebel nicht vorzeitig aufgeben wollte. Am Ende siegte Rücker 2:0 und musste sich für ihre nächste Begegnung gegen Russland vorbereiten. Der Kampf gegen die Russin Albina Kalina trennte sie nur noch einen Kampf vom Einzug ins kleine Finale. Doch Rücker bewies erneut ihre Stärke in dieser neuen Gewichtsklasse und finalisierte vorzeitig, mit einem Fußhebel. Der Einzug ins kleine Finale erwies sich jedoch als weniger freudig, als erwartet. Es stand nämlich eine deutsche Begegnung bevor, in der sich Rücker gegen ihre Teamkollegin Naomi Staller beweisen musste. Nach nicht einmal der Hälfte der Kampfzeit beendete die PSV Athletin durch einen Würger diesen Kampf und übertraf damit alle an sie gestellten Erwartungen, mit der Bronzemedaille.

Damit hat sie nicht nur sich, sondern auch den beiden zufriedenen Newaza Bundestrainern Mike Hartmann und Christian Kühn gezeigt, dass der Gewichtsklassenwechsel gelungen und auch richtig war.

Die Europameisterschaften, die vom 29.05-2-06 stattgefunden haben, boten jedoch in diesem Jahr aber auch wieder mehr, als nur die Einzelwettkämpfe. Am Sonntag gingen die Mannschaftskämpfe an den Start und Deutschland war in einer Auslosung mit Russland und den Niederlanden. Auch Rücker war wieder aufgestellt. Während ihre Teamkollegin Staller, der sie im Bronzekampf gegenüber stand, für die -63 kg aufgestellt wurde, sollte sie in ihrer alten Gewichtsklasse (-70 kg) die Kämpfe für die Mannschaft entscheiden. Während die erste Begegnung gegen Russland weder für Rücker, noch für die Mannschaft mit einem Sieg ausging, konnten sie gegen die Niederlande eindeutig gewinnen. Rücker besiegelte ihren Kampf gegen die Kontrahentin erneut vorzeitig, mit einem Armhebel.

Nach einer Niederlage und dem einen Sieg stand die deutsche Nationalmannschaft, die aus 13 Kämpfern bestand, im Kampf um Bronze dem Gastgeberland gegenüber. Mit einem eindeutigen Sieg von 12:1 dominierte das deutsche Team und sicherte sich so die Bronzemedaille, nachdem auch Rücker ihre Begegenung wieder einmal vorzeitig gewann.

Am Ende dieses Turnieres durfte Verena Rücker sich über zwei Bronzemedaillen freuen.

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